ray kurzweil darf wieder einmal in der zeit auftreten und über die zukunft sinnieren. im gegensatz zu seiner aussage, dass sich die dinge exponentiell weiterentwickeln werden, stehen seine ewig gleichen sprüche, die er deswegen ungeschoren wiederholen kann, weil er das datum für seine voraussagen weit in die zukunft setzt. diesmal erwähnt er zwar 2010, allerdings nur im zusammenhang mit ubiquitous computing.

er klingt mittlerweile mehr als fad, der gute mann. von einer exponentiellen entwicklung merkt man bei ihm schon seit jahren nichts mehr. seine ideen klingen nicht anders als vor jahren: nanotech, 1 dollar für ein gehirn, "Ich bin 53, und ich werde die Chance bekommen, mir das Herz eines 25-Jährigen zu verschaffen". tja. letzteres hat wohl etwas mit midlifecrisis zu tun.

schlecht wird mir jedoch immer noch, wenn ich sätze lesen muss wie: "Ich bin der letzte der Gefahren leugnet ... das erinnert mich daran, dass amerikaner, wenn sie nach europa kommen, denken: oh, deutsche presse, ich darf nicht vergessen auch ein wenig pessimismus zu streuen, sonst verkaufen sich meine bücher nicht so gut. natürlich enden solche ausreißer immer mit: "... Trotzdem haben wir die moralische Verpflichtung, dem technologischen Fortschritt seinen Lauf zu lassen, schon allein deshalb, weil es noch immer so viel Leid auf der Welt gibt." klingt sehr nach 30er, 50er jahren 2000. (nach den phantasien der rationalisierer und noch mehr automatisierer: glaubt uns, und es gibt keinen welthunger mehr ...)